Klimaschutz-Teilkonzepte III
Die Ausgangslage 2012
(15.01.2013) Die beiden Klimaschutz-Teilkonzepte "Erschließung der verfügbaren Erneuerbare-Energien-Potentiale in Kommunen" und "Integrierte Wärmenutzung in den Kommunen" sind Anfang Dezember 2012 von dem beauftragten Büro an die Stadt übergeben worden. Beide Konzepte sind öffentlich und können eingesehen werden. Vorab wurde bereits der Rat der Stadt informiert (Fachausschuss am 17.10.12, der Rat behandelte den Klimaschutz am 8.11.12) und am 12.11.12 fand eine öffentliche Vorstellung im Rathaussaal statt. Die Resonanz war wieder sehr verhalten.
Die wichtigsten Ergebnisse: Es wird ein Maßnahmenkatalog vorgeschlagen, um für die beiden Energieträger Strom und Erdgas (für die Gebäudeheizung) bis zum Jahre 2030 gemäß Klimaschutzziel des Landkreises Friesland in der Bilanz "Klimaneutralität" zu erreichen. Klimaneutralität bedeutet, dass bei gleichem Lebensstandard keine schädlichen Gase - insbesondere CO2 - in die Atmosphäre abgegeben werden.
Bewohner, Betriebe und Verwaltungen in der Stadt haben 2010 mit diesen beiden Energieträgern Strom und Erdgas 67.700 t CO2 erzeugt (ca. 252.000 MWh). Wie lässt sich diese Menge "neutralisieren"? Schon jetzt erzeugen die Windkraft-, Biogas- und Photovoltaikanlagen umweltfreundlich mehr Strom als die Stadt insgesamt benötigt. Eine weitere Mehrproduktion dieser Energie schafft daher ein "Guthaben". Wenn dann noch durch verbesserte Technik und sinnvolle Anwendung Strom eingespart wird, verbessert sich dieses Guthaben.
Zum Schutz der Atmosphäre durch die Wohnungsheizung (Erdgas) lauten die Vorschläge: Energiesparen durch bessere Wärmedämmung, integrierte Wärmenutzung, Einsatz effektiver Technik. Damit lassen sich bis 2030 bei einer zukünftigen Sanierungsrate von 4-5 % des Hausbestandes der Stadt pro Jahr der Energiebedarf und damit der CO2-Ausstoß soweit senken, dass die Mehrerzeugung und Abgabe an Strom den "Erdgas-Restbedarf" an Wärmeerzeugung ausgleicht.
Ein ehrgeiziges Ziel! Zumindest für die beiden Energieträger Elektrizität und Erdgas ein erreichbares Ziel - wenn alle Bürger und Wohnraumbesitzer mitmachen. Die Stadt kann hier aber nur aufklären und zum Mitmachen auffordern - Handeln muss jeder Bürger selbst.
Die beiden angesprochenen Energieträger sind aber nicht die einzigen Ursachen der Klimabelastung; in den Konzepten nicht betrachtet wurden die "CO2-Äquivalente" aus Treibstoffen für unsereren Verkehr, aus der Energie für die Erzeugung unserer Nahrung, unserer Konsumgüter und der Erstellung der allgemeinen Infrastruktur (z.B. Straßen). Diese zusammen sind zur Zeit wenigstens noch dreimal so groß wie die oben aufgeführten Mengen von Elektrizität und Wärmeversorgung allein.
Sinnvolle Güter kaufen, Verschwendung vermeiden, die richtigen Verkehrsmittel nutzen usw. helfen, auch hier zum Klimaschutz beizutragen. Ab sofort - denn die sich aus der Klimaveränderung ergebenden Probleme werden in Zukunft immer größer. Verschieben auf Übermorgen ist ein falsches Vorgehen. Auch hier sollte jeder sein eigenes Handeln überprüfen.
Hier sind die beiden Konzepte (je ca. 70 Seiten, 1,2 MB):
Klimaschutz-Teilkonzept Jever: Erneuerbare-Energien-Potentiale
Klimaschutz-Teilkonzept Jever: Integrierte Wärmenutzung