Sanierungsgebiet Jever IV - "Lohne / Schlachte / Hooksweg" Teil 1
Im Dezember 2012 beantragte die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Jever die Ausweisung eines Sanierungsgebietes für den Bereich Schlachte und Hooksweg, da dort nach Ansicht der Fraktion schwerwiegende städtebauliche Missstände vorliegen und ein hohes öffentliches Interesse an einer Sanierung der dort vorhandenen Bausubstanz bestehe.
In Zusammenarbeit mit der Verwaltung wurde der vorläufige Geltungsbereich dieses geplanten Sanierungsgebietes erarbeitet. Dabei wurden die Missstände mehr in dem Zustand der dortigen Häuser und Denkmäler gesehen, als in dem Zustand der öffentlichen Verkehrsflächen. Für den Geltungsbereich eines künftigen Sanierungsgebietes wurden daher die Kampütte sowie andere Häuser an der Lohne, die auf der nördlichen Seite der Schlachtstraße gelegenen Gebäude zwischen Lohne und Schlachte, die Schlachte selbst und der Hooksweg bis zur Schlachtmühle vorgesehen.
Da sich in dem Gebiet viele denkmalgeschützte Gebäude befinden, kam als Förderprogrammkomponente der „Städtebauliche Denkmalschutz“ in Betracht. Um hier aufgenommen zu werden, ist neben der Durchführung der vorbereitenden Untersuchung nach dem Baugesetzbuch auch die Erstellung eines „integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes“ erforderlich. Der Rat der Stadt Jever beschloss im April 2013, das beschriebene Sanierungsgebiet einzurichten. Mit den dafür notwendigen Arbeiten wurde das Planungsbüro Boner & Partner beauftragt, das bereits im Rahmen des Sanierungsgebietes „Am Kirchplatz/St.-Annen-Straße“ für die Stadt Jever tätig war.
Im März 2014 fand für die Öffentlichkeit eine Informationsveranstaltung über das angestrebte Sanierungsgebiet statt. Im Rathaus informierte Herr Boner die anwesenden Bürgerinnen und Bürger – darunter auch direkte Grundstückeigentümer und Bewohner – mittels einer Präsentation (4672 KB) über die geplanten Änderungen des Gebietes und die dafür erforderlichen Vorarbeiten und Fördermöglichkeiten. Zudem erhielten die Anwesenden die Möglichkeit, Vorschläge für die geplante Sanierung zu machen bzw. Kritikpunkte zum jetzigen Zustand zu nennen. Über den Veranstaltungsverlauf wurde eine Niederschrift (19 KB) erstellt.
Für die Erarbeitung des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts wurde zudem ein Arbeitskreis eingerichtet, deren Mitglieder im Rahmen der Informationsveranstaltung benannt wurden. Der Arbeitskreis „Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept“ (ISEK) tagte am 26.03.2014, 10.04.2014 und 06.05.2014.
Die Niederschriften der einzelnen Sitzungen können mithilfe der folgenden Links abgerufen werden:
Niederschrift des Arbeitskreises vom 26.03.2014 (499 KB)
Niederschrift des Arbeitskreises vom 10.04.2014 (159 KB)
Niederschrift des Arbeitskreises vom 06.05.2014 (134 KB)
Die vorbereitenden Untersuchungen führten bereits Ende März 2014 zu der Erkenntnis, dass es dringenden Modernisierungsbedarf auch in den angrenzenden Bereichen des bisher betrachteten Gebietes gibt. So wurde vom Stadtrat am 22. Mai 2014 die Ausdehnung auf die gesamte historische Hafenvorstadt (Lageplan Erweiterung Sanierungsgebiet Jever IV) beschlossen. Die Anlieger im ergänzenden Bereich wurden per Zeitung, im Rahmen der erweiterten Fragebogenaktion, in einer – öffentlich tagenden – Arbeitskreissitzung, sowie durch Veröffentlichung der Niederschriften dieser Arbeitskreissitzungen auf der Homepage der Stadt Jever informiert.
Ende November 2014 wurden die Endberichte des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes und der vorbereitenden Untersuchung nach § 141 BauGB von den städtischen Gremien zur Kenntnis genommen und dem Förderungsantrag beigefügt.
Endfassung ISEK Teil I (4699 KB)
Endfassung ISEK Teil 2 (3840 KB)
Endfassung vorbereitende Untersuchung (8138 KB)
© Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat
© Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz
Städtebauförderungsprogramm "Städtebaulicher Denkmalschutz" (ab dem Jahr 2020 "Lebendige Zentren")
Die Stadt Jever ist im September 2015 mit dem innerstädtischen Sanierungsgebiet IV „Lohne/Schlachte/Hooksweg“ vom Land Niedersachsen in das Städtebauförderungsprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ aufgenommen worden. Zielsetzung dieses Förderprogramms ist es, historische Stadtkerne mit denkmalwerter Bausubstanz auf breiter Grundlage zu sichern und zu erhalten. Mit dem Förderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz" werden städtebauliche Sanierungsmaßnahmen finanziell unterstützt, die zur Erhaltung und Entwicklung der Innenstädte und Zentren als Standorte für Wirtschaft und Kultur sowie als Orte zum Wohnen, Arbeiten und Leben beitragen. Entsprechend des dem Land vorliegenden, im Rahmen der vorbereitenden Untersuchung erarbeiteten Konzepts zur Sanierung soll in den kommenden Jahren vom Bund, vom Land Niedersachsen und der Stadt Jever (jeweils zu einem Drittel) für öffentliche und private Sanierungsmaßnahmen ein Fördermittelvolumen von insgesamt bis zu rund 2,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.
Abgrenzung des Sanierungsgebietes
Die Sanierungssatzung gemäß § 142 BauGB zur förmlichen Festlegung des Sanierungsgebietes hat der Rat der Stadt Jever in seiner Sitzung am 05.11.2015 beschlossen. Mit der Sanierungssatzung wird das Gebiet, in dem unter Einsatz von Fördermitteln öffentliche und private Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden können, verbindlich festgelegt. Mit der Veröffentlichung ist die Sanierungssatzung am 26.11.2015 rechtsverbindlich geworden und vollumfänglich in Kraft getreten. Die Sanierungssatzung kann hier eingesehen werden:
Satzung über die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes “Jever IV“ (PDF, 156 KB)
Lageplan Sanierungsgebiet Jever IV (PDF, 365 KB)
Informationen über mögliche Förderungen von Maßnahmen sind unter folgender Seite zu finden:
Sanierungsgebiete - Förderung von Maßnahmen